Stubenhocker
9. März 2007 | Von coma | Kategorie: BlickwinkelCharly hat mir gestern erzählt, dass er noch nie draußen war – aus Österreich. Und er kann das überhaupt nicht verstehen, warum alle immer ins Ausland wollen. Sind ja eh schon so viele Ausländer da. Da kommt er – der Charly – sich eh schon vor wie im Ausland. Und überhaupt. Er kann sich nicht vorstellen, dass es irgendetwas gibt, was es in Österreich nicht gibt, was ihm abgehen könnte, wenn er nicht ins Ausland fährt. Und dann wäre da noch das Sprachproblem. Das sieht Charly zwar nicht als solches, weil bitte, wenn schon, dann sollten gefälligst die anderen deutsch lernen. Ist ja immerhin – zumindest laut seiner Theorie – die Mutter aller Sprachen. Nun denn. Es ist müßig mit Charly darüber zu diskutieren. Für ihn ist hier alles paletti. Und wenn was nicht stimmt, dann hat das mit den Ausländern zu tun, oder jenen, die mit ihnen sympathisieren.
Klingt jetzt alles sehr klischeehaft, aber der Charly ist ein Klischee. Ein lebendes und ein zutiefst österreichisches. Ein hausgemachtes. Und solange die hiesige Bildungs- und Sozialpolitik ihren Kurs beibehält, wird sich daran auch nicht viel ändern. Das gilt auch für die Medien. Der Charly ist sehr stolz auf seinen Presseausweis.
Charly der Journalist, der ist ja wirklich zum fürchten!