Entrepreneurship – Unternehmen Zukunft

25. April 2010 | Von | Kategorie: Blickwinkel, Das philosophische Menuett, Rochuspark

Blogparade Entrepreneurship

Entrepreneurship – ein im Deutschen wahrlich sperriger Begriff, hinter dem sich allerdings sowas wie die Formel für die Arbeitswelt 2.0 verbirgt – oder zumindest verbergen kann. Doch was ist das überhaupt, dieses Entrepreneurship und lässt es sich mit unserer DIN-normierten Benchmark(arbeits)welt überhaupt vereinbaren?

Entrepreneurship – das ist der dynamische kreative Prozess, der das Entstehen, Ausreifen und Verwirklichen einer Idee begleitet. Es ist eine Unternehmung – so wie das Leben. Beobachtet man Kleinkinder, wie sie in ihrem Trail-Error-Dasein und auf dem Weg zu Unabhängig- und Selbstständigkeit höchst motiviert und mit größter Ausdauer & Beharrlichkeit und einer gehörigen Portion an Ideenreichtum die Welt um sich zu erobern suchen, darf man annehmen, dass diese Eigenschaften auch in jedem Erwachsenen schlummern und uns alle damit per se zu geborenen UnternehmerInnen machen.

Die Frage ist nur, ob man sich dieser entrepreneur-prädestinierenden Eigenschaften im Erwachsenenalter überhaupt noch bewusst ist und an sich glaubt, nachdem einem spätestens in der Volksschule beigebracht wurde, dass nicht das Individuelle, sondern das dem Lehrplan-Entsprechende gefragt ist, das Köpfchen also nicht zum Träumen da sei, sondern für das Auswendiglernen von Zahlen- und Wortkolonnen – und das möglichst still – im oral- wie physiomotorischen Sinne: „Still sitzen und ruhig sein“. Ein Verhaltensmuster, das einem karriereförderlichen Vorwärtskommen auch in (abhängigen) Arbeitsverhältnissen = Angestelltendasein nicht gerade abträglich ist.

Und der Unternehmergeist? Der hat´s wahrlich nicht leicht, unter solchen Bedingungen, doch gilt es ihn dort, wo er aufkeimt, zu hegen und pflegen. Denn die Zukunft liegt nicht im konsumsaturierten Stillstand jener, die aufgegeben haben an sich und ihre Träume zu glauben, oder sich unkritisch einer Sicherheit-suggerierenden Traumwirklichkeit hingeben. Die Zukunft liegt dort, wo etwas unternommen wird, wo man an Träume und die eigenen Stärken glaubt und auch den Mut hat, diesen zu folgen und sie im Sinne einer prosperierenden Zukunft einzusetzen.

Doch ist man sich der Tatsache bewusst, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, wenn doch bei der Veröffentlichung des massiven Budgetdefizit dieses Landes als erstes die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Zeter und Mordio schreit, sollte die Ministerin auch nur auf die Idee kommen, eine Nulllohnrunde für verbeamtete Staatsdienende anzudenken, während das Nachdenken über massive Einsparungen in den Ressorts Familie & Arbeit zu weit weniger heftigen – wenn überhaupt – Reaktionen führt. k.&k.-Beamtenstaat at its best und wahrlich nicht der beste Nährboden für das Entrepreneurship der Zukunft. Selbst wenn das Arbeitsmarktservice mit entsprechenden Maßnahmen (sic!) zur Unternehmensgründung zumindest den Anschein erwecken lässt, dass man sich von politischer Seite der Wichtigkeit von Unternehmensgründungen bewusst ist. Wirft man allerdings einen genaueren Blick auf die entsprechenden Angebote, und die große Palette an Förderungen und Subventionen befällt einen irgendwie das seltsame Gefühl, dass vielleicht weniger die ökonomische Nachhaltigkeit als vielmehr eine kurzfristige Beschönigung der Arbeitslosenstatistiken im Vorgrund steht.

Doch dessen ungeachet, sollte für all jene – der Etablierung einer Kultur des Entrepreneurship Zugeneigten – der Mut im Vordergrund stehen, das Wagnis Entrepreneur einzugehen und sich zu sagen Yes, I can!

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4 Kommentare auf "Entrepreneurship – Unternehmen Zukunft"

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