Körperbeherrschung

13. März 2007 | Von | Kategorie: Stadtgeschichten

Straßenbahnlinie J, stadtauswärts, Höhe Parlament/Rathauspark. Ein lauer Frühlingsnachmittag, die Fahrgäste eher schlafwandlerisch ob des einsetzenden Föhns. Ein Hund döst genüsslich zu Füßen seines ebenfalls im Entschlummern befindlichen Herrchens. Man ruckelt am Parlament vorbei. Draußen eine Reisegruppe. Es ist ruhig in der Bim. Friedlich. Und plötzlich. Ein gutturales Feuerwerk. Eine gastroindestinale Reinigung nach oben. Ein Rülps. Lang, derb und laut. Stille. Köpfe drehen und verdrehen sich. Man blickt den Nachbarn fragend an. Wo kam das her. Wo ging das hin. Ratlosigkeit. Das müssen mindestens 150kg Lebendgewicht gewesen sein. Bei der Resonanz. Aber da ist niemand. Dann ganz verschämt ein „Entschuldigung“ aus der zweiten Reihe von vorne. Man hätte gähnen müssen und dann. Eh schon wissen. Und sorry, für die Lärmbelästigung. Vom Zentner weit entfernt hält sie sich die Hand vor den Mund. Für den Fall des Falles. Prophylaktisch sozusagen. Ja, so eine aerophage Entleerung, die kann schon was.

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