Gefühlsecht

3. April 2007 | Von | Kategorie: Erweiterter Narzimus - oder einfach Liebe und so

Nach Schweineblase, Diaphragma & Co. nun die Pille für den Mann. Zumindest in Testversion. Medial gut abgestimmt, die Veröffentlichung eines männlichen Selbstversuchs, hatten wir doch erst kürzlich großformatige Anzeigen der Pille im Kaugummiformat, ganz abgesehen vom Allheilmittel Viagra. Das gibt´s jetzt auch für Frauen. Die Mutation des Austauschs von Körperflüssigkeiten vom reinen Vergnügen zum Hochleistungssport ist längst vollzogen. Wer vorn dabei sein will, fährt gut mit hormongesteuertem Tuning, oder auch nicht.

Denn spätestens wenn man die Pfade des eigenen Hormonsystems verlässt, um via Medikation im gegengeschlechtlichen hormonalen Universum auf Erkundungstour zu gehen, kann das recht bald ganz schön unlustig werden. Stichwort: vollbarttragende DDR Hammerwerferinnen.

In Zeiten der politischen Korrektheit wollen nun die Männer mit den Frauen gleichziehen und verhütungstechnisch medikamentös indizieren. Was ist da naheliegender als der Griff zur Pille. Doch man(n) sei gewarnt. Hormone lieben das Spiel mit den Gefühlen und da ist es ihnen einerlei, ob sie sich auf einer weiblichen oder männlichen Spielwiese befinden. Ist der Körper erst einmal dem Östrogen-Progesteron Feuerwerk ausgesetzt, zieht das zwangsläufig ein endokrines Beben nach sich, das nicht selten im Gefühlstsunami endet, emotionale Überschwemmungen inklusive. Das ist dann wie Achterbahn fahren auf einem schlechten Trip und der kann dauern. And believe me, als Frau hat man diesbezüglich so seine zyklischen Erfahrungen.

Es ist zwar in höchstem Maße lobenswert, wenn sich Männer aktiv an der Empfängnisverhütung beteiligen, ob´s aber unbedingt hormonell sein muss, sei dahingestellt und gilt in diesem Punkt für beide Geschlechter. Es scheint doch hinterfragenswert, warum gerade medikamentöse Formen der Kontrazeption besonders leistungsstark beworben werden, wo´s doch auch ohne ganz gut klappt, wie erst kürzlich wissenschaftlich einwandfrei dokumentiert. Das ging nur in dem ganzen Hypersex Getöse etwas unter, denn eines ist klar, Sex sells!

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