Über Tiere

21. Mai 2007 | Von | Kategorie: Stadtgeschichten

Wenn Worte zum reissenden Strom werden und einen die Sprachgewalt wie ein Sog in die Tiefen des Gesagten zieht, dann ist man mittendrin in einem Stück von Elfriede Jelinek. So etwa am vergangenen Samstag im Burgtheater im Kasino, als ein Text der Sprachvirtuosin gegeben wurde, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hatte.

Die Frau als reiner Gegenstand der männlichen Lustbarkeit. Deindividualisierung und Entmenschlichung, die dann doch gerade wieder dem Individuum und seinem menschlichen Bedürfnis nach Machtausübung und Lustgewinn zu dienen haben. Sklavinnen einer entarteten Maschinier der Selbstbestätigung in einer reizüberfluteten Konsumgesellschaft. Schneller, härter, billiger.

12 Klaviere und 1 Schauspielerin heben an zum Abgesang auf Respekt und Menschenwürde. Ein literarisches Meisterwerk, welches die Handschrift des Grauens trägt, und kein bisschen Hoffnung.

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