Wiener Blut

24. Juli 2007 | Von | Kategorie: Blickwinkel

In einer Operette ist trotz aller Komödie ganz schnell Schluss mit lustig, wenn man seinen Eintritt nicht bezahlt. Und ist der Zahlungsunwillige auch als Statist unbrauchbar, ist die Vorstellung für ihn gelaufen.

Und so hat man an einem sonnig, schwülen Sommervormittag in einer Einkaufsstraße Geld auszugeben und dabei glücklich zu lächeln. Sitzt man stattdessen schnorrend an der Straßenecke und bläst mit einer Dose Bier in der Hand Trübsal, ruft dies unverzüglich uniformierte Ordnungshüter auf den Plan, die den juvenilen Inszenierungsverweigerer gekonnt aus dem Bühnenbild entfernen und dabei das wenig einfühlsamen Libretto „Deine Probleme interessieren mich nicht. Fahr heim nach Bosnien!“ schmettern.

Dafür gibt es nicht bloß aus dem rechten Eck noch immer viel Applaus und die Buh-Rufe verhallen im Münzengeklimper der Geschäftskassen.

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