Fleisch
3. August 2007 | Von coma | Kategorie: StadtgeschichtenWenn der hauseigene Lebensmittelladen mehr Freak Show denn Nahversorger ist, bekommt ein nachmittäglicher Einkauf schnell was von einem Besuch bei Jim Rose´s Side Circus. Da ist zwar die eine oder andere Nummer durchaus gewöhnungsbedürftig, doch alles in allem recht unterhaltsam. Nur hat eben auch der größte Spaßfaktor seine Halbwertszeit und ist somit nicht davor gefeit, in öde Langeweile abzutrieften, wären da nicht die Überraschungsgäste.
Und so war nicht nur die unterarmgebrandete Wursttheken-Damen völlig von der Schinkenrolle als sich ein gesichtstätowiertes Zuckerschneckerl ein Leberkässemmerl bestellte und den übrigen Einkauf höchst anmutig am KISS-begürtelten Hüftknochen balancierte.
Der überdimensionale Patik-Patchworkrock an der Fleisch-Schneidemaschine war dermaßen entzückt von der körperbetonten Showeinlage, dass nicht nur die selbstgebrannte Herzerlornamentik unterm zurückgeschobenen Ärmel des Arbeitskitteles leuchtend rot hervorblitzte, sondern es auch gleich eine Extraportion quadratischer Brühwurst gratis für den Slimane-Buben gab. Einfach lecker, sagt der Hausverstand!