Zeitzeugen

5. November 2007 | Von | Kategorie: Blickwinkel

Kein Mensch soll ertragen müssen, was er ertragen kann“ die Schlussworte der Holocaust-Überlebenden Susanne Lamberg drücken aus, was nicht nur der Tenor einer interessierten Zuhörerschaft und einer handvoll engagierter Protagonisten im Wiener Volkstheater sein sollte, sondern vielmehr weltumspannender Ethikgrundsatz.

Nicht das Warum ein ganzes Volk überhaupt nichts mitbekommen haben will, ist in Zeiten des global village die zentrale Frage, sondern vielmehr, wie man mit dieser Geschichte umgeht und vor allem, was man daraus lernt. Und dieser Lerneffekt scheint gerade in einer Zeit der totalen Vernetzung, in welcher sich die Welt auf Knopfdruck nach Hause holen, das Elend aber ebenso schnell wieder von der heimischen Bildfläche wegklicken lässt, sehr hinterfragenswert. Wissen kann nur bewegen, wenn ihm Taten folgen. Wegschauen ist zwar eine ebensolche, doch hat sich das bereits vor mehr als 60 Jahren als höchst kontraproduktiv herausgestellt.

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