Wir rüsten auf und gewinnen nicht

27. März 2012 | Von | Kategorie: Blickwinkel, Das philosophische Menuett

Der Körper muss fit sein, durchtrainiert. Fitness-Center bieten Bootcamps an. Erfolgreiche Menschen fahren fette SUVs. Kleine Panzer für den Privatverkehr. Die Kinder machen Zentralmatura und planen ihre Karriere bereits im Vorschulalter. Wir eifern. Wir streben. Alle gleich. Alle getrieben. Wovon? Mit welchem Ziel? Die Liquid Society verbindet sich zu einem großen Etwas. Eine zur ewigen Jugend verdammte Maske, die festgezurrt in unseren Gesichtern sitzt. Immer tough. Immer cool. Jeder ist sich selbst am nächsten und doch so fern. Wir leben um die Wette. Matchen uns mit dem Alter und um den segensversprechenden 1. Platz in der Casting-Show des Lebens. Und dann fällt der Vorhang und wir kommen drauf, dass da ja noch was gewesen wäre. Dass wir was vorgespielt haben. Dass wir haarscharf aber doch am Leben vorbeitheatert haben. Weil wir nicht auf die innere Stimme, sondern auf den Applaus eines selbstgefälligen Publikums gehört haben.

Der Vorhang fällt nur einmal. Doch dann ist es zu spät, um mit dem Leben anzufangen.

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