Glück
17. Juli 2007 | Von coma | Kategorie: Reiselust, StadtgeschichtenEs gab Zeiten, da schleppte man sich bei 40°C Außentemperatur absinthverdampfend und auf primäre Körperfunktionen reduziert durch brütend heiße Pityusendörfer und war trotz oder gerade wegen des körperlichen wie geistigen Ausnahmezustands in höchstem Maße glückselig. Selbst, wenn in dieser Angeschlagenheit eine Zimmersuche, nicht selten unter der Last eines zentnerschweren Tramperrucksacks anstand und die Moral im Reiseduo mehr als zu wünschen übrig ließ. Ging alles, irgendwie und freudig leicht, sagt zumindest die Erinnerung.
Ein paar Jährchen später, ausgenüchtert und biovegan, hat man die Leichtigkeit mehr oder weniger und nicht zuletzt vielleicht aufgrund der altersbedingten Bequemlichkeit dem Diktat eines monetärophilen Regelwerks unterworfen, in dem sich aber auch irgendwie und freudig leicht leben lässt, sagt zumindest die Pensionsvorsorge.
Und so freut man sich im Schweiße des Computerangesichts auf die Rückkehr der glückseligen Leichtigkeit und übt schon mal mit Wassereis und Biolimo an den Gestaden heimischer Steppenseen. Denn die sind bis in 30 Jahren sowieso dahin und man selbst für heute auch.